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Zusatzinformationen
30.05.2023

Schenkung an das Stadtarchiv

Der frühere Betriebsratsvorsitzende Heinrich Schäffer überlässt der Stadt Maxhütte-Haidhof seine persönliche Sammlung zum Eisenwerk Maximilianshütte.

Das Stadtarchiv Maxhütte-Haidhof konnte seine Sammlung zum früheren Eisenwerk „Maximilianshütte“, welches 1938 der Stadt seinen Namen gab, wesentlich erweitern. Heinrich (Heiner) Schäffer übergab dem Archiv seine persönliche Sammlung zur Geschichte der Maxhütte im Werk Haidhof. Seine Schenkung umfasst u.a. Fotos aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, Ausgaben der Hauszeitschrift der Maxhütte (Maxhütte heute), Presseausschnitte, Druckschriften der IG Metall und Materialien zum früheren Betriebsrat.

Wie wenige andere, kommt Heinrich Schäffer, der 1939 geboren wurde, als Zeitzeuge für die Geschichte des Eisenwerks in der Nachkriegszeit in Frage: Seit 1953, als er seine Lehre als Betriebsschlosser im Werk Haidhof begann, erlebte er als unmittelbar Beteiligter die Geschichte dieses Unternehmens, seine Höhen und Tiefen am eigenen Leib. Seit 1984, als er zum Betriebsratsvorsitzenden des Werks Haidhof gewählt wurde, sah er sich gezwungen, den Niedergang der Maxhütte, die einmal als der größte Montanbetrieb im süddeutschen Raum galt, auf der Seiten der Arbeitnehmer zu begleiten. Das Unternehmen stellte am Gründonnerstag 1987 (16.04) einen Konkursantrag, was zur Folge hatte, dass das Werk Haidhof Ende Juni 1990 endgültig seinen Betrieb einstellte. Die noch verwertbaren Anlagen und Maschinen wurden danach an Indonesien weiterverkauft. Damit ging eine Geschichte zu Ende, die 1853, also heuer vor 170 Jahren, begonnen und die gesamte Region nachhaltig geprägt hatte.

Angedeutet hatte sich das drohende Ende bereits 1985 und 1986, als das Kaltwalzwerk geschlossen wurde. In diesen Jahren fungierte Heiner Schäffer als Repräsentant der Arbeiter und Angestellten, um ihre Interessen zu wahren und als Mittelsmann zu den Medien, die über das drohende Ende dieses Betriebs berichteten. Diese benötigten einen verlässlichen Ansprechpartner auf Arbeitnehmerseite, so dass sich in den Beständen des Stadtarchivs noch zahlreiche Artikel der heimischen Presse finden lassen, in denen er als Gewährsmann zitiert wurde.

Archivar Dr. Thomas Barth dankte Heinrich Schäffer im Namen des Ersten Bürgermeisters Rudolf Seidl für die Überlassung der Schriften, Bilder und Gegenstände. „In unserem Archiv werden die Bücher, Hefte, Fotos und Gemälde einen guten Platz erhalten, damit dieser Teil unserer Stadtgeschichte auch weiterhin bestens dokumentiert werden kann“, so Dr. Barth.  


Quelle: Dr. Thomas Barth, Archivar