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24.11.2021

Im Interview mit Hundetrainerin Doris Leopold – Basiswissen für die Hundewiese

Tobende Hunde und stolze Frauchen und Herrchen - die Hundewiese in Maxhütte-Haidhof ist der Treffpunkt für alle Hundehalter rund um Maxhütte-Haidhof. Damit der Besuch der Hundewiese auch sicher von Statten geht, hat sich die Stadt Maxhütte-Haidhof Rat von der Hundetrainerin Doris Leopold aus Maxhütte-Haidhof eingeholt. Im Interview berichtet die Hundetrainerin über wichtige Verhaltensregeln für den Besuch der Hundewiese.

„Ich freue mich, wenn ich zu diesem Thema etwas sagen darf. Erfahrungen in Bezug auf Hundespielwiesen habe ich jede Menge, da ich schon seit 22 Jahren im Hundesporthotel Wolf zusätzlich zu meinem Hundeschulbetrieb Unterricht gebe“, so Leopold. Ebenso war Leopold viele Jahre lang Hundetrainerausbilderin und Agility-Leistungsrichterin im Bayerischen Landesverband für Hundesport.

Bereits ab ihrem 10. Lebensjahr führte Doris Leopold Hunde aus der Nachbarschaft aus. „So bin ich dann immer stärker in die Hundeliebe hineingewachsen“, berichtet Doris Leopold im Gespräch. Neben dem Gassigehen bereitete sie bereits als junges Mädchen Hunde auf kleinere Hundeprüfungen vor, bevor sie sich dann einen eigenen Hund anschaffte.

Momentan begleitet der 10-jährige Balu, ein Labrador-Aussie-Mischling, Leopold durch das Leben. Für den SV Burglengenfeld trat Doris Leopold an der Bayerischen und Deutschen Meisterschaft an und brachte für die Mannschaft den dritten deutschen Meistertitel ein. Seit 1999 führt Leopold ihre eigene Hundeschule „Hundeleo“ in Burglengenfeld, in der sie seit 2003 auch vollberuflich arbeitet.

Das Interview mit Doris Leopold:

Rücksicht, Vorsicht, Umsicht – dies sind laut Leopold die wichtigsten Schlagworte, wenn es um die Benutzung der Hundewiese und den Umgang mit Hunden geht.

Was ist vor dem Betreten der Hundewiese zu beachten?

Kommt ein neuer Hund von außen auf die Hundewiese, ist es ratsam, den eigenen Hund zurückzurufen und die Verträglichkeit der Hunde abzufragen. Je nach Naturell des neuen Hundes werden dann die anderen Hunde nacheinander frei gegeben. Da die Hunde sich untereinander an den Geschirren verletzten können, ist es ratsam, die Geschirre für den Besuch der Hundewiese abzunehmen. Um Verletzungen der Hunde an dem Karabinerhaken der Leine zu vermeiden, sollte die Leine immer so am Körper des Besitzers getragen werden, dass ein vorbeilaufender Hund sich mit diesem z. B. am Auge nicht verletzten kann.

Spielen die unterschiedlichen Größen der Hunde auf der Wiese eine Rolle?

Ja, auch die Größe des Hundes spielt auf der Hundewiese eine wichtige Rolle. Es kann sein, dass ein Hund wegen eines größeren Hundes Stress empfindet. Diese Stresssignale können wiederum einen anderen Hund unter Stress setzen. Wichtig ist, dass jeder Hundebesitzer seinen Hund in der Auslauffläche im Auge behält, vor allem bei unterschiedlichen Größenverhältnissen der Hunde oder bei einer höheren Anzahl von Hunden am Gelände.

Was tun bei einer Konfliktsituation?

Kommt es auf der Wiese doch einmal zu einer Konfliktsituation, ist es ratsam, den eigenen Hund anzuleinen oder mit seinem Hund den Platz zu verlassen. In der Hundeszene kursiert oftmals die Empfehlung, Streitigkeiten zwischen Hunden unter sich ausmachen zu lassen. Jedoch ist dies nicht der Fall. Wichtig ist, dass die Hundebesitzer lernen, die Körpersprache ihrer Hunde lesen zu können.

Dürfen auf der Hundewiese Leckerlis gegeben werden?

Von dem Verfüttern von Leckerlis oder der Benutzung eines Spielzeugs auf der Hundewiese ist eher abzuraten. Dies kann zu Rivalitäten und Streitigkeiten unter den Hunden führen.

Gibt es bei der Benutzung der Geräte etwas zu beachten?

Bei der Benutzung der Geräte ist darauf zu achten, dass kein anderer Hund z. B. hinter einer Sprungwand steht, um eine Verletzung zu vermeiden. Ebenso sollte der Hundebesitzer seinen Hund so geleiten, dass ein eventuelles Abrutschen, das Abstürzen auf andere Hunde oder eine andere Verletzung vermieden werden kann.

Muss ein Hund für die Wiese kastriert sein?

Die Sozialverträglichkeit ist nicht unbedingt von einer Kastration abhängig. Der eigene Hund muss nicht jeden Hund lieben, aber man sollte diesen zumindest bei nicht freundlicher Gesinnung abrufen können.

Gibt es Signale, auf die jeder Hundebesitzer achten kann, die eine Gefahr aufzeigen?

Ja, wenn beispielsweise ein Hund permanentes Meideverhalten zeigt, die Rute zwischen die Füße legt oder der Hund mit aufgerichteter Rute Flagge zeigt, hat dieser Hund gerade viel Stress. Für die Hundebesitzer wird während des Besuches auch empfohlen, sich auf ihre Tiere zu fokussieren und sich weniger dem kommunikativen Austausch mit anderen Wiesenbesuchern zu widmen. Ebenso wie man Kinder auf einem Kinderspielplatz nicht völlig unbeaufsichtigt lassen sollte, ist es auf der Hundewiese ebenso wichtig, immer ein Auge auf den eigenen Hund zu werfen.

Dürfen Kinder mit auf die Hundewiese?

Kinder können gerne mit auf die Hundewiese, solange der Hund sein Rudel, in dem Fall das Kind, nicht verteidigt. Dies bedeutet, der Hund muss es zulassen, dass sich andere Menschen oder Hunde dem Kind annähern können, ohne dass dieser übergriffig wird. Solange sich die Hundebesitzer der aktuellen Situation bewusst sind, sind Hundewiesen laut Leopold „eine supertolle Sache, denn Hunde sind soziale Wesen und brauchen Kontakt zu ihren Artgenossen“. 

Die Stadt Maxhütte-Haidhof bedankt sich herzlich bei Doris Leopold für die Bereitschaft, den Leserinnen und Lesern praktisches Basiswissen für den nächsten Besuch der Hundewiese zu geben und wünscht ihr weiterhin alles Gute.

Wer mehr über die Hundeschule Leopold erfahren möchte oder Trainingsbedarf hat, darf sich gerne an Doris Leopold, unter hundeleo.de, wenden.


Quelle: Stadt Maxhüte-Haidhof, Andrea Ederer